Gedanken am Ende einer langen Reise: Worauf wir uns in der Heimat freuen und was wir am Herumziehen vermissen werden.
Unsere Weltreise ist fast zu Ende. Wir geniessen die letzten Tage auf Sri Lanka, das man übrigens unbedingt besuchen sollte, und machen uns hin und wieder Gedanken zur Zukunft. Dabei werden wir hin und her geschüttelt zwischen grosser Freude und wilder Panik – und jetzt? was wird nur aus uns? Können wir uns wieder eingliedern in ein bürgerliches Leben? Kann man uns überhaupt noch zu irgendwas gebrauchen? Was wir dann machen, ist ironischerweise das Bünzlitum schlechthin: Wir erstellen Listen (wie schon bevor wir losgezogen sind, damals allerdings mit den Vor- und Nachteilen einer Weltreise).
Darauf freuen wir uns in der Schweiz
- Freunde und Familie – Gespräche mit vertrauten Menschen, Freunde zum Essen einladen, ein Glas Wein trinken, sich auf einen Kaffee treffen.
- Privatsphäre – im eigenen Bett schlafen, im Bademantel rumlaufen, laut Musik hören, einen Sonntag lang nicht aus dem Haus.
- Verlässlichkeit – wissen, wie der Hase läuft, Schweizer Qualität, vertraute Werte, pünktliche Züge, ein Gefühl von Heimat.
- Natur – frische Luft, Sauberkeit, Ruhe und die vier Jahreszeiten.
- Berufliche Herausforderung – das Gefühl, gebraucht zu werden, Erfolg haben, ein wenig Bestätigung erhalten.
- Essen – Käse, Brot, Brunch, M-Budget Kaugummi, Suppen und eine gut ausgestattete Küche zum selber kochen.
- Stil – von Mode über Musik und Inneneinrichtung bis zur Ausdrucksweise.
- Velofahren – ohne mit der ständigen Angst leben zu müssen, nächstens überfahren zu werden.
Und das werden wir vermisssen am Reisen
- Unendliche Möglichkeiten – Zeit haben, heute hier, morgen dort, die grosse Freiheit, keine Verpflichtungen und immer die Ungewissheit, was morgen wohl sein wird?
- Kulturelle Unterschiede – vom Fettnäpfchen bis zu grossen Entdeckungen, Inspiration, neuen Identitäten und Lebensentwürfen.
- Abenteuer – die eigene Komfortzone verlassen, neue Wege gehen, Herausforderungen suchen.
- Exotik – vielfältige Begegnungen mit Menschen, Natur, Städten und anderen Reisenden.
- Einzigartige Momente – zusammen mit meiner Liebsten.
- Mit Wenig auskommen – das ganze Leben im Rucksack mittragen.
- Fremdsprachen – sich mit den Einheimischen in anderen Sprachen unterhalten können.
- Pläne schmieden – mit der Gewissheit, dass es immer gut kommt.
- Sommer, Wärme, Licht
Ob und wie diese zwei Listen zusammenhängen, ist noch nicht ganz klar. Aber man muss sich ja im Leben immer entscheiden zwischen Heimweh und Fernweh, ganz ohne Schmerzen geht es nicht (so ähnlich sagt es Meike Winnemuth). Wir haben lange Heimweh gehabt, wenn wir die zweite Liste betrachten ist klar: Schon bald kommt wieder die Zeit des Fernwehs.